Benedikt Ludwig Kreusch
Karnevalistische Vita und Werdegang
Am 23. Oktober 1966 erblickte Benedikt in Emmerich am Rhein das Licht der Welt. Als jüngstes Kind eines Steinbildhauermeisters und einer Erzieherin verbrachte er mit seinen drei Geschwistern seine Kindheit zunächst in Emmerich-Praest und später in Kellen, wo sein Vater Anfang der 70er-Jahre einen Steinmetzbetrieb ansiedelte.
Eine der ersten Erinnerungen an Karneval sind die Straßenumzüge in Emmerich oder die Rosenmontagszüge in Kleve in den späten 70er, frühen 80er Jahren. Während die Eltern ausgelassen bei Manuela und Ansgar Hütten an der großen Straße feierten, durften die Kinder als Robin Hood mit Holzbogen und Pfropffeilen, als Scheich mit hölzernem Krummsäbel oder Cowboy mit Colt und Platzpatronen-Röllchen den Klever Straßenkarneval unsicher machen.
Zu der Zeit war es noch üblich als Kind im Kostüm von Haus zu Haus zu gehen und singend um eine Gabe zu bitten. Meist bekam man etwas Süßes, aber die Adressen, bei denen man einen Groschen bekam, sprachen sich unter den Kindern in Windeseile herum.
Als großes Glück wurde auch immer die Tatsache empfunden, dass man beim kleinen Lebensmittelladen Juckpulver, Stinkbomben und an Karneval sogar auch Knaller kaufen konnte, was die Möglichkeiten der karnevalistischen Streiche deutlich erhöhte.
Einige Jahre geriet der Karneval für Benedikt durch die Entdeckung des anderen Geschlechts fast in Vergessenheit. Im zarten Alter von 15 Jahren trat seine jetzige Frau Gaby in sein Leben. Sie war es dann auch, die mit ihm zusammen die Freude am Karneval neu entfachte.
Die beiden kreativen Geister ergänzten sich perfekt, auch im Karneval. So wurden alte Bettlaken gefärbt und Kostüme entworfen und geschneidert. Gerne durfte es dann auch etwas ausgefallener sein. Überdimensionale Plüsch-Hüte, avantgardistische Kostüme und Schminke oder große bunte Fahnen als auffällige Accessoires brachten zum Ausdruck, dass man neue Wege suchte.
Es folgten der Schulabschluss, Lehre und Zivildienst bevor im Jahr 1993 geheiratet wurde. In Düsseldorf erlangte Benedikt den Meistertitel als Steinmetz- und Steinbildhauer. 1995 übernahm er den elterlichen Betrieb an der Peiterstraße in Kleve-Kellen.
Im November desselben Jahres kam Sohn Philipp und am 11. November 1997 dann Tochter Leonie zur Welt. Auf dem Heimweg zurück vom Krankenhaus, am Tage von Leonies Geburt, kreuzte am frühen Abend der Verein der Brejpott-Quaker beim alljährlichen Wasserholen seinen Weg.
Im Jahr 2000 startete Benedikt dann als Wagenbauer bei den Kellener Brejpott-Quakern. Sehr bald löste er Jürgen Kirchhof ab, der für die Entwürfe der Quaker-Karnevalswagen verantwortlich war, und auch die Wagenbauleitung von Paul Michels wurde wenig später übernommen. Beim bekannten Düsseldorfer Wagenbauer Jaques Tilly wurden neue Bau-Techniken erlernt, die seither von den Quakern im Klever Karneval kreativ umgesetzt werden. Sogar die Fußgruppe der Quaker wurde mit seiner Frau Gaby zusammen neu definiert.
Beim Sitzungskarneval in Kellen ist Benedikt seit vielen Jahren im Elferrat aktiv, seine Kinder tanzten beide bei den Quecksprengers und Ehefrau Gaby hatte Auftritte im Chor sowie Bühnenstücken. Unter Prinz Helmut dem Sportlichen konnte Benedikt erstmalig als Gardist im Klever Karneval unterwegs sein, später dann auch noch mal bei Prinz Maarten dem Lachenden. Es sollte eine Erfahrung für ihn werden, die ihn nachhaltig beeindruckte, sodass er fortan gerne und häufig für den Karneval über die Grenzen der Ortschaft Kellen hinwegsah.
Vereinskarneval, Sitzungskarneval, Zeltkarneval oder Straßenkarneval … all das ist für Benedikt seit Jahrzehnten immer wieder Faszination und Motivation zugleich. Aber auch die unzähligen Feiern z. B. in Senioreneinrichtungen, Schulen oder Kindergärten zeigen ihm immer wieder auf welch vielfältige Art und Weise der Karneval die Menschen erreicht und positiv bewegt.
Im Mai 2018 wurde Benedikt Kreusch vom Klever Rosenmontags-Komitee, den Vertretern der Klever Karnevalsvereine und den Ex-Prinzen der Stadt Kleve einstimmig für das Amt des Prinzkarnevals für die Session 2021 – 2022 gewählt.
Nach zweimaliger Verschiebung darf Benedikt Kreusch zusammen mit seiner Garde nun endlich sein Amt als Prinz der Stadt Kleve in der Karnevalssession 2023-24 antreten.